Montag, 18. Mai 2015

Alte Knebel am Befehlswerk: Angern, 1987

Auf der Fahrt von Deutsch Wagram nach Angern habe ich in Tallesbrunn bei der Abfahrt zweimal abgedrückt:

Blocksignal A, Tallesbrunn, 19.12.1987

Blocksignal A, Tallesbrunn, 19.12.1987

Auch in Angern stand als Befehlswerk ein Rankapparat:

Befehlswerk, Fdl, Angern, 19.12.1987

Interessant ist hier die ältere Bauart der Knebel, die es nur mehr sehr selten gab. Nur für den offenbar später ergänzten Sperrschuh 1L war ein neuerer Knebel angebracht:

Befehlswerk, Fdl, Angern, 19.12.1987

Am Blockaufsatz war auch die Signal- und Blockanzeige montiert, die hier bei einer Durchfahrt am Gleis 2 zu sehen ist – offenbar auf Ersatzsignal, weil die entsprechende Anzeige beim Signal H2 leuchtet, während die grüne Lampe H für die Ausfahrsignale dunkel ist:

Signal- und Blockanzeige, Fdl, Angern, 19.12.1987

Am Blockwerk ist die Durchfahrt aber wie üblich befohlen – auch für die Ausfahrt Richtung Wien Nord ist ein Befehl abgegeben und die Fahrstraße elektrisch festgelegt:

Befehlswerk, Fdl, Angern, 19.12.1987

Stillfried, das vier Jahre vorher noch ein Blockposten mit Formsignalen gewesen war, war nun zum Selbstblock Angern 1 geworden:

Block- und Schrankenüberwachung, Fdl, Angern, 19.12.1987

Wieso ich die Mittelweiche 22 aufgenommen habe, weiß ich nicht mehr:

Weiche 22, Angern, 19.12.1987

Das folgende Bild zeigt den Gleisplan, der im Stellwerk 2 über der Sicherungsanlage hing. Man sieht an den farblichen Markierungen, dass sich der Fahrstraßenprüfbezirk des Stellwerks 2 weit in den Bahnhofsbereich hinein erstreckt – deshalb muss dieses Stellwerk Zustimmungen für Fahrten auf allen Gleisen an das Stellwerk 1 geben:

Gleisplan, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Hier ist der Blockapparat zu sehen. Er hatte die üblichen sechs Felder für eine zweigleisige Strecke mit ZG-Streckenblock. Daneben war allerdings noch ein weiteres Blockwerk mit zwei Zustimmungsfeldern an das Stellwerk 1 angebracht – den Grund dafür haben wir am vorherigen Bild gesehen. Die Schlüsselschalter rechts über den Zustimmungsfeldern dienten zur Rücknahme der Zustimmung bei untauglicher Verbindung:

Blockapparat, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Auf der fast voll mit Weichen- und Riegelhebeln besetzten Hebelbank stehen hier alle Hebel in der Grundstellung:

Hebelbank, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Auf der Signaltafel sieht man, dass eine Einfahrt bevorsteht. Wieso es hier zusätzlich zu den Zustimmungsblockfeldern auch noch Zustimmungstasten gab ("ZT v. Praterstern", "ZAG"=Zustimmungsabgabegruppentaste, "ZT n. Praterstern"), ist mir nicht klar:

Signal- und Blockbedienungstafel, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Außerdem gab es noch diese minimale Schrankenüberwachung:

Schrankenüberwachung, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Hier sieht man das schlanke, hohe Stellwerk von außen:

Stellwerk 2, Angern, 19.12.1987

Auf dem linken Regelgleis 1 steht hier eine Ausfahrt Richtung Bernhardsthal:

Ausfahrsignale und Stellwerk 2, Angern, 19.12.1987

Daran vorbei zieht eine 1044 ihren Zug Richtung (damals noch) Tschechoslowakei:

1044.045, Angern, 19.12.1987

Direkt vor dem niedrigen Stellwerk 1 lag die Doppelkreuzungsweiche 1G. Die eine Hälfte wurde vom Stellwerk aus ferngestellt, weil sie Zugfahrten Flankenschutz zu gewähren hatte, während die andere Hälfte ortsbedient war:

DKW 1G, Angern, 19.12.1987

Hier sieht man ein Detail dieser auf Stahlschwellen gelagerten DKW:

DKW 1G, Angern, 19.12.1987

Auch in diesem Stellwerk stehen alle Hebel in der Grundstellung:

Hebelbank, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Auf der Gleistafel befanden sich links Tasten zur Rückgabe der Zustimmungen, daneben die Signaltasten und schließlich die Rückblocktaste Richtung Wien. Außerdem waren daneben die Überwachungen zweier Schrankenanlagen angebracht:

Signal-, Block- und Schrankenbedienung, Blockapparat, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Über dem Gleisanzeiger sind noch zwei Schlagwecker der Gleisanzeige zu sehen. Interessant ist, dass hier eine Einfahrt auf das Gleis 5 möglich war, das am anderen Ende kein Ausfahrsignal hatte, sondern durch eine Fahrwegende-Tafel abgeschlossen war:

Gleisanzeiger und Fahrstraßenknebel, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Auch hier hing über der Sicherungsanlage ein Gleisplan, der die Aufteilung der Fahrstraßenprüfbezirke zeigt:

Gleisplan, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Für den Sperrschuh 1G (der in Folgeabhängigkeit mit der ortsbedienten Hälfte der Doppelkreuzungsweiche 1G stand) und für die Nachtsperre gab es diese zwei Schieberschlösser:

Schieberschlösser, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Hier sieht man das kleine Stellwerk, davor die Weiche 6:

Stellwerk 1, Angern, 19.12.1987

Zwei Weichen habe ich bei nebligem Wetter je ein eigenes Foto gewidmet:

Weiche 5, Angern, 19.12.1987

Weiche 8, Angern, 19.12.1987

Und der Prellbock am kurzen Schutzgleis in der Verlängerung von Gleis 6 war mir auch zwei Bilder wert:

Prellbock, Angern, 19.12.1987

Prellbock, Angern, 19.12.1987

Der Nebel hat sich dann etwas verzogen:

Ausfahrsignale H4, H2 und H1, Angern, 19.12.1987

Bahnhof, Angern, 19.12.1987

Bahnhof, Angern, 19.12.1987

Gegenüber dem Aufnahmsgebäude stand hier eine Wasserstation von derselben Bauart wie in Deutsch Wagram, allerdings überhaupt nicht hergerichtet. Die Fahrwegende-Tafel links davon steht am Gleis 5 – sie war nötig, weil hier ein Gruppenausfahrsignal H3-5 für die Gleise 3 und 5 vorhanden war:

Alte Wasserstation, Angern, 19.12.1987

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